© Tina Lutz & Sanni Beucke, Sailing Energy / World Sailing
Sanni Beucke: Angefangen hat Sanni auf kleinen Jollen, dann im 49erFX Teilnahme an Europa- und Weltmeisterschaften. Als Teenager war sie fest entschlossen, ihre sportlichen Fähigkeiten zu optimieren und Deutschland bei den Olympischen Spielen zu vertreten. Und sie tat alles, was sie konnte, um ihr Ziel zu erreichen. Sie trainierte hart. Unermüdlich, jeden Tag. Sie feilte an jedem noch so kleinen Detail, arbeitete an sich selbst, an der Leistung des Bootes und an einer tadellosen Teamarbeit.
Dann qualifizierte sie sich für die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo - und gewann die Silbermedaille im 49erFX gemeinsam mit Tina Lutz. Großen Anteil an ihrer Silbermedaille hatten der britische Trainer Ian Barker und der argentinische Skiffsegler Klaus Lange.
Tina Lutz: Das Segeln fing für Tina im Opti an, sie war sehr erfolgreich bei Cups und Meisterschaften. Die damals 14-Jährige wurde über Nacht zum "Segelstar", denn als erstes Mädchen überhaupt wurde Tina Lutz 2005 Opti-Weltmeisterin. Die gemeinsame Karriere im 49erFX endet dort, wo sie am Valentinstag 2007 erstmals in einem Boot begann: Tina Lutz und Sanni Beucke verabschieden sich als olympisches Team und strahlende Olympia-Zweite bei der 128. Kieler Woche auf ihrem Lieblingsrevier. „Wir waren in schlechten wie in guten Zeiten immer füreinander da, wir waren ein tolles Team“ sagt Tina. Nach ihren Tipps für den Nachwuchs gefragt betonte sie, dass es wichtig war, ihren eigenen Weg zu gehen, „heraus aus dem Korsett“ zu kommen und sich voll und ganz auf sich selbst und ihren eigenen Trainer Ian Barker zu verlassen, der die zwei „rattenschnell“ machte. Tina wusste immer, dass der Segelsport „ein extrem mentaler Sport“ ist und hat entsprechend konsequent mit Mentaltrainern gearbeitet. „Wir haben es geschafft, während der Olympischen Spiele nicht an die Medaille zu denken, auch wenn es bei der Verschiebung des Finalrennens um einen Tag schwer wurde“, beschreibt Tina den Weg aufs olympische Podest. Quelle: SegelReporter.com, Foto: © Sailing Energy / World Sailing.
Ein Buch von Sanni Beuke erschien im März 2024. Mit ihrem Buch ermutigt sie Frauen, sich selbst zu behaupten und befähigt sie, ihre individuellen Ziele zu erreichen. Ihr Buch ist eine Geschichte über Angst und Einsamkeit, aber vor allem geht es um pures Glück und eine tiefe Verliebtheit in den Ozean. Eine Hommage an Abenteuer und Unabhängigkeit und eine Ermutigung zu größeren Träumen. Ein spannendes Kapitel lautet: "Rolle rückwärts, wenn der Wind einen umhaut". Sie war im Team mit Tina Lutz im 49erFX sehr erfolgreich, sie erkämpften 2020 die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Tokyo, siehe einen Bericht hier.
Träume: Sanni erfüllt sich ihren Wunsch, auf den Weltmeeren zu segeln und die Urgewalten des Ozeane zu erleben. Sie will die erste deutsche Frau werden, die die "Solitaire du Figaro" gewinnt - die härteste Segelregatta der Welt. Und dann? Setzt sie die Segel für ihren nächsten Traum: die "Vendée Globe" in 2028, ein Rennen rund um die Welt, 45.000 km über die Ozeane, durch verschiedene Wind und Klimazonen, allein in rund 80 Tagen und ohne Hilfe, nonstop! www.vendeeglobe.org/en. Quelle: www.sannibeuckesailing.org.
Ziel, Chancen und Risiko ständig bewerten
Sanni Beuke segelte 49erFX bei der Olympiade und erreichte das Podest mit einer Silbermedaille. So wie bei einer Jolle 49erFX auch, so setzt man sich auch auf dem Ozean das mentale Ziel, in kürzester Zeit am Zielort anzukommen. Die anderen Boote verfolgen das gleiche Ziel, also ist es wie bei einer „OLYMPIADE“ im großen Stil. Dabei erlebt man dann die "Urgewalten des Ozeane", Hochseesegeln erfordert von der Crew eine Fülle von taktischen Entscheidungen zu treffen, stets in der Abwägung von:
"Wind und Welle" erfordern eine ständige Beobachtung, um den zu segelnden Kurs durch eine "Wende oder Halse" optimal zu ändern. Der Taktiker an Bord einer großen Yacht muß Chance und Risiko ständig bewerten, z.B. die Bootsgeschwindigkeit durch Setzen oder Bergen der Segelfläche anzupassen, "bevor der Wind einen mit einer Rolle rückwärts umhaut". Denn stets gilt es, das emotionale, mentale und körperliche Risiko für das Team an Bord und eine Beschädigung der Yacht zu vermeiden.
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